Die neue Staatsverrechnung am Beispiel des Bundeslandes Salzburg - stichprobenartiger Versuch eines Nachvollzuges - hier das Anlagevermögen

(veröffentlicht am 01. Juni 2021)


1. Das immaterielle Anlagevermögen des Bundeslandes Salzburg laut RA 2019 - es gibt Differenzen


Problemstellung: 

Bei der Filterung des Finanzierungshaushaltes (FHH)  nach dem MVAG-Code 3411 bzw. Konto 070000 ergibt sich beim Immateriellen Anlagevermögen ein Zuwachs von € 254.995,97.

Im Anlagenverzeichnis wird aber ein Zugang von € 829.966,31 ausgewiesen! Warum?


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Hier sehen wir einen Ausschnitt der Anlage 6g des Bundeslandes Salzburg (RA 2019).Darin wird ein Zugang von € 829.966,31 ausgewiesen!



Die Gegenüberstellung der Beträge mit Anmerkungen:

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Aus dem Ergebnishaushalt die Planmäßige Abschreibung zu ermitteln, erweist sich als nicht möglich!


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Dieses Bild zeigt einen Ausschnitt des Filtervorganges mit der Summenformel!

 



2. Das materielle Anlagevermögen des Bundeslandes Salzburg laut RA 2019 - es gibt Differenzen


Der Anlagenspiegel des Bundeslandes Salzburg laut RA 2019.

Problemstellung:

Der Autor will wissen, ob bei einer "Globalbetrachtung" des Anlagevermögens mit einer Auswertung des FHH und des EHH  eine übereinstimmende Lösung gegeben ist!


Zugänge der Anlagen im Bau im Detail:

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Der Autor filtert hier die Zugänge für jeden einzelnen Zugang für Anlagen im Bau aus der Finanzierungsrechnung heraus.

Im "Bau befindliche Anlagen" und "Anzahlungen" in einer Summe auszuweisen, ist bilanztechnisch falsch

Warum?

  • Der kameralistische Kontenplan sieht für die Anzahlungen im Sachanlagenbereich die Kontenklasse 2 vor!
  • Nun werden - und die VRV 2015 sieht das leider so vor - "Im Bau befindliche Anlagen" (Klasse 0) und "Anzahlungen" (Klasse 2) zusammengemixt!
  • Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zur "Bilanzwahrheit" und "Bilanzklarheit"!


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Dieses Bild zeigt den globalen Nachvollzug des Salzburger Anlagevermögens per 31.12.2019.

Es zeigt eine Differenz von rund 2 Millionen Euro zur veröffentlichten Version!

Die Zugänge des Anlagevermögens im Detail:

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Der Autor filtert hier die Zugänge für jede einzelne Anlagenposition aus der Finanzierungsrechnung heraus.


Die Summe der gesamten Zugänge beträgt laut Autor rund € 74,6 Millionen!

Dieser Betrag stimmt mit der Summe der MVAG-Codes 3411 bis 3416 komplett überein!

Und das ist der Beweis, dass die Rechnung stimmt!

Siehe die Abbildung links!




Achtung:

  • Der Ausweis von "Anzahlungen für Anlagen" und im "Bau befindliche Gebäude" in einer Position widerspricht dem Grundsatz der Bilanzwahrheit und Bilanzklarheit!
    • Anzahlungen für Anlagen werden laut kameralistischem Kontenplan auf Konto 280 gebucht (=Umlaufvermögen)
    • Im Bau befindliche Anlagen werden in der Klasse 0 gebucht (Anlagevermögen)

Das Dilemma mit dem Konto "683 Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen" - hiermit wird das Erscheinungsbild ("Performance") der Gebietskörperschaft schlechter dargestellt als nötig!



Der Unterschied zwischen "Buchwert" und "Verlust" in einem einfachen Beispiel:


Wir sehen in diesem nebenstehenden Bild ein einfaches Beispiel, das den Unterschied zwischen "Buchwert" und "Verlust" erklärt. Es fällt dem Autor kein einfacheres Beispiel ein, das die über 300 "Experten" aus BMF, Rechnungshof, VR-Komitee, KDZ, Gemeindebund, Städtebund, und, und ... von der Richtigkeit dieses Sachverhalts überzeugen könnte. 

  • "Buchwert" ist etwas Selbstverständliches
  • "Verlust"  ist etwas "Unangenehmes"
  • Und die Kämmerer müssen für etwas Verantwortung tragen, wofür sie gar nichts können. Nur weil der Normgeber und die "anderen Experten" das entgegen den Regeln der Betriebswirtschaftslehre so wollen!