Gmunden - die Wunderschöne - hat trotz über 4 Mio €uro Rücklagen Liquiditätsprobleme - Wie ist das möglich?


(veröffentlicht am 13. August 2021)


Gmunden am Traunsee, Bezirkshauptstadt, rund 13.200 Einwohner, malerisch gelegen, das Wappen vermittelt den historischen Reichtum, faszinierende Ausflugsziele, blühende Kunst und Kultur, selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger, besucht von Menschen aus der ganzen Welt!


Über einen Klick auf die Landkarte der Plattform "Offener Haushalt" ist diese Perle in die Stichprobe der Haushaltsanalyse des Autors gelangt.

  • Über folgende Daten kann bzw. konnte der Autor verfügen:
    • EHH.csv, RHH.csv, VHH.csv vom "Offenen Haushalt"
    • Rechnungsabschluss 2020.pdf; 544 Seiten (über die Gemeindewebseite heruntergeladen).
  • Der Rechnungsabschluss 2020 der Stadtgemeinde Gmunden
    • ist bereits am 10. März 2021 vom Bürgermeister öffentlich aufgelegt
    • und  am 25. März 2021 vom Stadtparlament beschlossen worden.
  • Der Autor nimmt an, dass der RA 2020 vom Prüfungsausschuss zwischendurch geprüft worden war.

Zur Analyse:


  • Ein seltenes - aber besonderes Phänomen - sticht dem Autor gleich zu Beginn ins Auge:
    • Der Endbestand der liquiden Mittel ist kleiner als der Endbestand der ZMR (Zahlungsmittelreserven)
    • Oder: im linken Hauptgeldbörsel  sind um rund 900.000 €uro weniger enthalten als im rechten Nebengeldbörsel!

Die nachstehende Grafik zeigt dieses Phänomen:


  • Natürlich geht der nächste Blick des Autors zur Aktiva der Vermögensbilanz:
    • Und der Schock folgt unmittelbar: Kassa und Bank sind um über 2 Millionen Euro zu hoch in der Bilanz angesetzt! (nachstehende Abbildung)

Wie müsste der richtige Ansatz in der Bilanz aussehen?

  • Nach Ansicht des Autors so, wie in der nachstehenden Grafik dargestellt:


Fazit: der Rechnungsabschluss müsste auf Kosten des Softwarelieferanten aufgerollt, korrigiert und neu beschlossen werden!


  • Wie ist es möglicherweise dazu gekommen?
    • Der Autor filtert in der Vermögenshaushaltsdatei (VHH) mit mvag-Code 1151 und erhält das nachstehende Ergebnis! Es enthält die Bilanzansätze! Und diese können nicht stimmen!!


Abbildung: Filterung nach MVAG-Code 1151 im Vermögenshaushalt (VHH). In diesem Verzeichnis ist das unten stehende Raiba-Konto nicht enthalten! Wie kann so etwas passieren? 


  • Der nächste Schritt des Autors:
    • Überprüfen des Kassenberichts auf Seite 27 der pdf-Datei
    • Und dort liegt des Rätsels Lösung
      • Das offensichtliche Giro-Hauptkonto bei der Raiba-Salzkammergut ist in der obigen Aufstellung nicht enthalten
      • Es fehlt in der obigen Aufstellung der Saldo des Raiba-Kontos in Höhe von €       - 1.972.373,79
      • Somit ist klar bewiesen, dass der Bilanzansatz in der Aktiva nicht stimmen kann!
  • Und eine gute und integre Software müsste in der Lage sein, so eine schwerwiegende Missinformation von sich aus zu verhindern:
    • Zum Beispiel durch eine Sicherheitsabfrage zwischen den Daten des Kassenberichts und den Daten des Bilanzansatzes!


Hinweis: Absolute Priorität haben die direkten Informationen aus dem Zahlungsverkehr dieser eigenartigen Kameralistik!


EXKURS : Die wenigen Informationen aus dem Zahlungsverkehr - dargestellt am Beispiel der Stadtgemeinde Gmunden (RA 2020)


Es sind nur drei Informationen, die direkt vom Zahlungsverkehr preis gegeben werden:

  • Nachweis der liquiden Mittel ("Kassabericht") (Seite 27)


  •   Diese nachstehenden 3 Zeilen im Finanzierungshaushalt 1. und 2. Ebene (Seite 38)


  • Diese 2 Saldenlisten vom nicht voranschlagswirksamen Haushalt
    • Die Forderungen (Seite 353)


  • Die Verbindlichkeiten (Seite 454 f)

  • Die Detailbetrachtung für nicht voranschlagswirksame Einzahlungen

 




  • Die Analyse des Investitionsnachweises

  • In der nachstehenden Grafik siehst Du die Auswertung des Investitionsnachweises des RA 2020 der Stadtgemeinde Gmunden.
    • Gmunden teilt die Anschaffungswerte in 4 Kategorien:
      • AW für Investitionen in die Klasse 0
      • AW für Investitionen in die Klasse 7 (Sonstige Aufwendungen)
        • Achtung: wenn diese Aufwendungen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Investition der Klasse 0 stehen, sind sie dort zu aktivieren!
      • AW für Kapitaltransfers (Kl 7)
      • Dotierung für Haushaltsrücklagen (ist kein Investitionsobjekt)


Abbildung: Auswertung des Investitionsnachweises in Tabellenform


Absolut erfreulich:

  • Die Beträge für die Investitionen der Klasse 0 stimmen exakt mit dem MVAG-Code 341 überein! Prima!
  • Hier kann der Gmundener Bürger sich informieren, wieviel für die einzelnen Kategorien ausgegeben wird. (siehe nachstehende Abbildung)


Diese Abbildung zeigt die Investitionen in die Klasse 0 laut FHH, so wie sie vom Kämmerer definiert worden sind. Etwaige aktivierungspflichtige Aufwände sind darin nicht enthalten!


  • In der nachstehenden Grafik siehst Du die Zuordnung der Finanzierung! Eine solche Aufstellung musst Du selber machen!
    • Denn Du findest nirgendwo im Rechnungsabschluss, wie die Investitionen finanziert sind!
    • Eine riesige Schwäche in der VRV 2015 und in den Programmen!

Erläuterungen zur obigen Grafik:

  • Kapitaltransferzahlungen sind Geschenke von Dritten (daher "Quasi-Eigenfinanzierung")
  • Entnahmen von Haushaltsrücklagen (angespartes Geld) stellt Eigenfinanzierung dar
  • Darlehensaufnahme: Fremdfinanzierung (Schulden)
  • Aus dem Saldo 1 (Eigenfinanzierung= Selbstfinanzierung ="aus dem Überschuss")
    • Dieser beträgt insgesamt € 3.598.903,12 . 
      • Bedarfszuweisungen auf Konto 871 wurden nicht gefunden. Diese müssten vom Saldo 1 abgezogen werden.
    • Nachdem der Saldo 5 negativ ist, muss dieser vom Saldo 1 abgezogen werden.
    • Im Endeffekt reicht der Saldo 1 nicht aus, es besteht eine Unterfinanzierung von rund € 550.000,00.
  • Und nun sind wir beim Ausgangspunkt angelangt:
    • Die oben angeführte Zuführung zu Haushaltsrücklagen und die Unterfinanzierung der Investitionen müssen bezahlt werden:
      • € 1.160.000,00 Dotierung Haushaltsrücklagen
      • €    550.000,00 Rest für Investitionen
      • Diese Beträge sind schlussendlich aus dem Raiba-Giro-Konto beglichen worden

Hätte dieses Gmundener Dilemma verhindert werden können?

Eindeutige Antwort: JA


  • Wäre das VR-Komitee, die im VR-Komitee involvierten Gemeindeaufsichtler und Hand in Hand damit die priviligierten Softwareanbieter rechtzeitig einsichtig gegenüber dem sachlogischen Vorschlag des Autors gewesen, der lautet:
    • Zahlungsmittelreserven (ZMR) müssen unabdingbar in den Finanzierungshaushalt (FHH) eingebunden werden
    • Die Vorschreibung der österreichischen "Expertenelite", derartige Buchungen allein im nicht zahlungswirksamen  Ergebnishaushalt (EHH) abwickeln zu sollen, entpuppt sich nun als regelrechtes  aber gerechtes Desaster! 

Siehe diesbezüglich die ausführliche Darstellung des Autors auf der Seite

2021-Durchbruch-FHH


Alle österreichische Experten, die bisher stets eine fundamental gegenteilige Meinung vertreten haben, sind höflich eingeladen, im Interesse aller Betroffenen ihre Meinung an die fachlichen Erkenntnisse des Autors anzupassen! Unter anderem sind dies:


  • VR-Komitee und die dazugehörige Abteilung im BMF
  • Buchhaltungsagentur des Bundes im BMF
  • KDZ (Kommunalwissenschaftliches Dokumentationszentrum, Wien)
  • WEKA - Akademie (Bovekercke)
  • Der österreichische Gemeindebund mitsamt seinen Bundesländerfilialen
  • Der österreichische Städtebund
  • Die österreichischen Gemeindesoftware-Anbieter
    • k5-Gruppe (Gemdat NÖ, Gemdat OÖ, kufgem, Vorarlberger Gemeindeverband, PSC)
    • Comm-Unity, Graz
  • Meszarits Veronika, Toth Günter, Webseminar-Anbieter für "kommunal.at"
  • BDO Österreich, Abteilung Gemeinden
  • Quantum - Institut für wirtschaftliche Beratung GmbH
  • Die Gemeindeaufsichtsbehörden in den Bundesländern
  • Die von den Bundesländern abhängigen Ausbildungsinstitute für die öffentliche Verwaltung

Vielen Dank im Vorhinein für die Durchführung der entsprechenden Programmanpassungen im Interesse der betroffenen Gemeinden und Städte! 

Der Autor! (im August 2021)


  • Welche Programmanpassungen sind erforderlich, damit der "Finanzierungshaushalt" nun endlich zu einem vollwertigen Instrument wird?

Nachstehend dargestellt am Beispiel des Rechnungsabschlusses 2020 der Stadtgemeinde Gmunden:



  • Wie die obige Grafik zeigt, müssen im Detailnachweis des FHH
    • in den Zeilen "Entnahmen aus ...... Rücklagen" und in der Spalte "Finanzierungshaushalt" die ZELLEN für den Eintrag der Rücklagenbeträge für den Anwender freigegeben werden!
  • Für diese freigegebenen Zellen muss zwangsläufig eine programmtechnische Verknüpfung 
    • zum MVAG-Code "3550 Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzinstrumenten" hergestellt werden!

  • In der nachstehenden Grafik erfährst Du, wie das einzig richtige Modell ("Modell Schweiger") des Finanzierungshaushalts funktioniert:
    • Die Bewegungsdaten "Einzahlungen" des FHH bringen alle hereinströmenden liquiden Mittel
    • Die Bewegungsdaten "Auszahlungen" des FHH verzeichnen alle hinausströmenden liquiden Mittel
    • Um aber als Gemeindemandatar die richtigen Entscheidungen treffen zu können, benötigst du auch die Information über die liquiden Mittel aus den Reserven
      • Und diese Information bekommst Du nur über das "Modell Schweiger"